Es handelt sich um eines der ältesten noch stehenden Gebäude in Silschede. Der Kern dieses Hauses, von dem heute noch die linke Traufwand zu sehen ist, wurde bereits kurz nach 1800 in Fachwerk-Bauweise errichtet. Kurz danach erfolgte die erste Erweiterung durch einen Fachwerkanbau, der die Wirtschaftsdeele enthielt. Etwa zeitgleich entstand auf der Westseite des Gebäudes ein Bruchsteinanbau, der vermutlich als (Huf-) Schmiede, sicher aber als Backhaus genutzt wurde. Später kam noch ein Stallgebäude aus Bruchsteinmauerwerk hinzu, und um 1900 wurde dann das ursprüngliche Wohnhaus in voller Länge verbreitert und mit der Schmiede verbunden.
Die Gaststätte „Am Ehrenmal“ bestand bereits 1812. In dem Anbau betrieben die Wirtsleute Hochstrate auch einen Kolonialwarenladen und eine Bäckerei. 1838 wird im Adressbuch von Hagen das Haus als „Winkel in Spezereiwaaren und Schenkwirthschaft“ genannt. Die Hochstrates stammten aus Blankenstein; weitere Mitglieder der Familie zogen zum Kalthöferholz 31 und in die Wittener Str. 300).
Der erste Postbriefkasten in Silschede wurde 1865 an der Gaststätte aufgestellt.
Ab ca. 1922 nutze Rudolf Mühlinghaus, der im Haus Nr 94 ¼ gegenüber wohnte, die alte Schmiede für seine Motorrad-Reparaturwerkstatt.
1926 gründeten hier ehemalige Spieler des „Spielvereins Silschede 1905“ den FC Schwarz-Weiß Silschede, 6 Jahre später folgte der sozialdemokratische (!) Fußballverein „Freie Sportfreunde Silschede“.
Als Erich Knorsch, der zuvor Wirt am Beermannshaus in Haßlinghausen gewesen war, 1938 die Gaststätte übernahm, wurden 84 hl Fassbier und 1,45 hl Flaschenbier im Jahr ausgeschenkt; das Glas Bier (0,2 l) kostete 20 Pfennig.
Seine Frau Margarethe führte das Lokal noch bis 1971 weiter, dann schloss es wie viele andere auch. Seit 1989 gehört das Gebäude wegen seines Alters und seiner Baugeschichte zu den Gevelsberger Baudenkmälern (Denkmalliste Nr. 97).