Der „Kotten am Schlagbaum“ gehörte früher zum Kaltenhof. Er wurde bis etwa 1830 von den Mitgliedern der Familie Kalthoff bewohnt; die Kinder der letzten dort lebenden Kalthoffs zogen nach Esborn, Asbeck und Hiddinghausen. Ein besonders hartes Schicksal erlebte Anna Caroline Busch: nachdem ihr erster Mann, Friedr. Peter Kalthoff, nur 1 Jahr nach der Hochzeit starb, heiratete sie seinen Bruder Leopold; dieser ertrank 1844. Die kurz nach seinem Tod geborenen Zwillinge Friedr. und Leopold starben während des Deutsch-Französischen Krieges 1870 bzw. 1871 im Lazarett an Typhus.
Historische Namen und Adressen
Jahr | Name/Hausnummer |
---|---|
Kotten "Am Schlagbaum" | |
1812 | 54 |
1873 | 76 |
1884 | 87 |
1961 | Gevelsberger Straße 11 |
1970 | Wittener Straße 438 |
Geschichte und Bewohner
1789-1803
1789-1830
1789-98
1795-1828
1799-1829
1850, 1859
1850-70
Bei der Parzellierung des Kaltenhofs um 1870 kaufte Friedr. Peter Ilberg (1) den Kalthoff-Erben den Kotten und weitere große Flächen ab, die vom Brandteich bis zum Schlagbaum reichten. Sein Sohn Carl (3), wegen seiner Bartfarbe auch der „Rote Ilberg“ oder „Der Rote vom Schlagbaum“ genannt, war 1904 Gründungsmitglied der Silscheder Zahlstelle der Bergarbeitergewerkschaft (→ Bildteil), wurde 1907 als erster Sozialdemokrat in den Silscheder Gemeinderat gewählt, war Betriebsrat der Zeche Trappe und über mehrere Jahre Gemeindeverordneter und Mitglied des Schulvorstands. Er hatte mit seiner Frau Julie Wenke 11 Kinder, von denen eine Tochter früh starb und ein Sohn im 1. Weltkrieg fiel.
Der älteste Sohn von Carl und Julie Ilberg, Karl Wilhelm (5) erbte das Stammhaus; seine Töchter Gerda (6) und Irma (7) blieben beide mit ihren Familien in dem alten Kotten, betrieben dort von 1948 bis Ende der 70er Jahre eine Heißmangel und hatte eine Annahmestelle für eine Wäscherei und Färberei.
Die weiteren Flächen wurden nach und nach bebaut: das Grundstück auf der anderen Seite der Kirchstraße kaufte 1903 Karl Reschop (Brandteich 1), der Sohn von Irma Ilberg, Walter Ballermann, baute in den 1980er Jahren einen Bungalow neben sein Elternhaus, und Gerhard Schneider, der Sohn von Gerda Ilberg, deren Mann im Krieg gefallen war, errichtete einen Neubau am Schlagbaum. Große Teile der Wiesen hinter dem Haus gingen 1980 durch den breiten Damm der Eichholzstraße verloren.
1851-98
1851-62
⚭ 1860 Carl Friedr. Wilhelm Bolte * 1831 Berge † 1877, Bergmann u. Wirt
⌂ 1873 Schwelmer Str. 170, Gaststätte Bolte1851-98
1852-1933
1868-1910
1877-95
1880-1903
1884-1972
1885-1961
1889-1915
1893-1922
1895-1926
⚭ 1924 Luise Ida Alwine Wiggershaus * 1902 † 1996
⌂ 1933 Eichholzstr. 3351899-25
1902-38
1914-79
1917-40 1956-63
1927
1936
⚭ Käthe Kraut
1963-2005
1974-79
1979-2005
2005
Letzte Änderung: 08.11.2024
Alle Angaben ohne Gewähr; Korrekturhinweise bitte an den Autor (s. Impressum).