Dieses heute eher unscheinbar wirkende Haus hat eine lange Vergangenheit. Es wurde erstmals 1749 unter der Bezeichnung „auf dem Hagen“ erwähnt, als der erst 18 Jahre alte Joh. Dietrich Atner in „Berenbrochs Kohl-Schacht“ durch den Absturz einer Verstrebung verunglückte. 7 Jahre später starb sein Vater auf die gleiche Weise – im gleichen Schacht. 1776 heiratete die Tochter des zweiten Sohnes, Anna Elisabeth, den auf der anderen Straßenseite „Am Schafstall“ wohnenden Caspar Henrich Scharloh; das Paar wohnte fortan in diesem Haus „Am Hagen“. Ihr erster Sohn Caspar Henrich (4) nahm seine Kusine zur Frau. Deren Sohn – ebenfalls Caspar Heinrich (5) – lebte nach der Heirat mit Caroline Kortmann zunächst für einige Jahre in Grundschöttel, kehrte aber dann ins Elternhaus zurück.
Die Scharlohs lebten über mehrere Generationen hinweg hier - die Männer waren Bergleute und im Nebenerwerb Kötter. Es gab einen Brunnen auf dem Hof, Obstbäume und einen Stall. Man machte Heu, baute Kartoffeln an und hielt Hühner. Am Ende des Grundstücks lag ein Teich mit Fröschen und Molchen.
Alwine Scharloh heiratete 1881 Carl Otte, ihre Tochter Martha später den Schlosser Emil Santorius, der auch Fleischbeschauer in Silschede war. Noch Herbert und Lotte Santorius nutzten den großen Garten hinter dem Haus intensiv. Sie waren vielen Silschedern bekannt als jahrzehntelang aktive Übungsleiter im Silscheder Turnverein TVS.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts verschwand die Idylle: der alte Brunnen und der Bunker, in dem auch die Nachbarn im Kriege Zuflucht fanden, wurden zugeschüttet, Garten und Teich wurden aufgelöst, und ein neues Haus an die Stelle gesetzt (Schwelmer Str. 188).