Hinweis: Die beiden ehemaligen Pfarrhäuser werden gesondert behandelt: Kirchstr. 8 a und Schwelmer Str. 281
Über Jahrhunderte hinweg gehörte Silschede zum Kirchspiel Wengern. Der lange, anderthalb Stunden lange Fußmarsch dorthin war besonders im Winter sehr beschwerlich, und als mit dem Aufblühen des Bergbaus Einwohnerzahl und Bedeutung ihres Dorfes wuchsen, beschlossen die Silscheder 1878, eine eigene Kirchengemeinde zu gründen. Zunächst gab es – auch von staatlicher Seite – Bedenken wegen der Finanzierung, aber nachdem diese ausgeräumt waren, wurde am 1.1.1884 die neue Kirchengemeinde geboren. Nach längeren Verhandlungen trat 1890 Asbeck aus der Kirchengemeinde Volmarstein aus und schloss sich Silschede an. Im gleichen Jahr wurde der Grundstein zum Bau eines eigenen Kirchengebäudes gelegt, nachdem der Kirchmeister Weustenfeld der Gemeinde das Grundstück am Handweiser geschenkt hatte.
Die dreischiffige Hallenkirche im gotischen Baustil des Historismus (Nr. 27 der Gevelsberger Baudenkmäler) wurde 1890 nach Plänen des Architekten G.A. Fischer aus Barmen erbaut und 1891 eingeweiht. Den Innenraum gestaltete ein Neheimer Maler, die Fenster H. Brandt aus Elberfeld. Der Altar war ein Geschenk des Bauunternehmers Gustav Neveling aus Hagen. Die drei Gussstahlglocken stiftete der Holzhändler Gustav Vorsteher aus Wetter. 1930 erfolgte die erste Renovierung; dabei wurde auch der alte Kohlenofen, in dessen Rauch manches Mal bei Ostwind der Pfarrer predigte, durch eine Gasheizung ersetzt. Eine zweite, wesentlich aufwändigere Renovierung (über 300.000 DM) wurde im Jahr 1964 vorgenommen. In diesem Zusammenhang schaffte man auch eine neue Orgel an, da wegen des undichten Kirchturms Regenwasser die alte Orgel beschädigt hatte. Eine weitere Renovierung erfolgte 1997. In der Zeit von Ostern bis Mariä Lichtmeß ist die Kirche in den Abendstunden beleuchtet. Durch ihre Lage auf dem Höhenrücken ist dieses Wahrzeichen Silschedes schon von weitem zu sehen.
1974 baute man, durch einen überdachten Gang mit der Kirche verbunden, ein Gemeindehaus. Es soll in den nächsten Jahren zunehmend auch für weltliche Veranstaltungen offenstehen.