Es handelt sich bei dieser Adresse um zwei Doppelhäuser. Sie wurden um 1900 - zur Blütezeit der Zeche Vereinigte Trappe - als Mieterhäuser für ihre Bergleute gebaut. Hier wohnten nicht nur etliche in Silschede geborene Bergleute, sondern auch zahlreiche, durch die guten Verdienstmöglichkeiten angelockte Ortsfremde. Mit dem Ertrag aus den zugehörigen Gärten konnten sich die Familien teilweise selbst versorgen.
Bei der Volkszählung 1905 waren 13 Familien mit insgesamt 81 Personen in den beiden Häusern angemeldet. Es gab zahlreiche Heiraten zwischen den Bewohnern, und in der Folge auch viele Umzüge von einem Haus ins andere. Die Adressverzeichnisse waren deshalb oft nicht korrekt. Dazu kommt, dass eines der Häuser um 1910 eine neue Nummer (34 ¾) bekam. All diese Probleme machen eine saubere Zuordnung der Bewohner zu einem der Häuser unmöglich, desalb sind sie hier in einer Liste zusammengefasst.
Nach dem Zechensterben von 1925 verließen viele Familien das Dorf und zogen ins Ruhrgebiet, weil dort noch Bergleute gebraucht wurden. Etliche blieben aber in ihrer Wohnung, die Männer arbeiteten allerdings in einem anderen Beruf: sie wurden Schlosser, Dreher, Schweißer, Former, Kranführer, Schrotthändler u.v.m.
Nach dem Krieg gingen die Gebäude in den Besitz der Agfu (dem Vorläufer der heutigen AVU) über. 1956 zählte man 25 Familien, allerdings handelte es sich teilweise um einzelne Witwen, deren Männer im Krieg gefallen oder anderweitig verstorben waren.
Bei der Einführung der neuen Hausnummern 1961 bekam jede Hälfte der beiden Häuser eine eigene Nummer:
- Nr. 34 ½ wurde zu Grafenberger Weg 64 und 66,
- Nr. 34 ¼ (später 34 ¾) wurde zu Grafenberger Weg 68 und 70.
Ab diesem Zeitpunkt sind die Bewohner bei den vier neuen Adressen separat aufgeführt.