Auf dem Hövel

Karte Silschede
Quelle: GEOportal NRW (Lizenz dl-de/by-2-0)
Dieses Gebiet erlebte innerhalb von etwa 70 Jahren drei ganz unterschiedliche Phasen:
1.Zechenbetrieb bis zur Schließung 1925,
2. Wohnbaracken und Gewerberäume nach dem 2. Weltkrieg bis 1964,
3. Siedlungsbau von ca. 1990 bis heute.

1. Zechenbetrieb

Zeche „Vereinigte Trappe“ auf einer Grußkarte (um 1925)

1844 entstand aus der Vereinigung der Kohlenzechen „Trappe“ und „Vereinigte Wülfingsburg“ die Zeche „Vereinigte Trappe“. Ab 1865 wurde neben Kohle auch Kohleneisenstein abgebaut. Zeitweise waren 4 Schächte in Betrieb; der auf dem Gelände Esborner Str. 97 gelegene Schacht „Voerster“ reichte bis zu einer Tiefe von 376 m. Der Abtransport der Kohle erfolgte jahrzehntelang durch die „Kohlentreiber“ auf Esels- und Pferderücken, später auch mit Pferdefuhrwerken. Der Bau der Harkortschen Kohlenbahn nach Haspe (um 1830) erweiterte die Transportkapazitäten erheblich (Auf dem Böcken ). Mit der langersehnten Reichsbahnstrecke nach Schee – 1889 eröffnet – stieg die Förderung zwischen 1890 und 1920 auf über 150.000 t pro Jahr, und die Zeche beschäftigte in dieser Zeit über 500 Bergleute. Die Bedeutung der Zeche für das Dorf war so groß, dass sie sogar als Motiv auf Grußkarten erschien.

 

 

Da die Zeche außerhalb der Ruhrbesetzung (1923 - 1925) lag, gewann auch der Kohleversand über die alte Harkortsche Kohlenbahn wieder an Bedeutung. Danach ging es mit der Zeche innerhalb weniger Jahre bergab. Sie wurde 1925 von der Gewerkschaft „König Ludwig“ aus Recklinghausen übernommen. Diese wollte das vom Kohlensyndikat erlaubte Förderkontingent für ihre eigene Zeche nutzen, obwohl zu diesem Zeitpunkt ein Gutachten noch von 450.000 bis 600.000 t an Kohlenvorräten ausging, die noch heute auf ihren Abbau warten. Die Gewerkschaft legte die Vereinigte Trappe zum 31. Dezember 1925 still und ließ die Schachtanlagen und den Lokschuppen noch im Jahr danach abbauen und die Schächte verfüllen; dabei kam es zu einer Kohlenstaubexplosion, bei der sieben Bergleute starben. Förderturm und Schornstein fielen 1931. 1935 fusionierte die Gewerkschaft „König Ludwig“ mit der Gewerkschaft „Ewald“ zur Aktiengesellschaft Ewald-König Ludwig AG.

 

2. Wohnbaracken und Gewerberäume

Nach dem Krieg verpachtete und vermietete die Gewerkschaft die einzelnen Teile des Zechengeländes. Als Verwalter war Alfred Röttger eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt gehörten zum Vermögen der Zeche folgende Gebäude:

 

Die Entwicklung der einzelnen Standorte ist bei den jeweiligen heutigen Adressen beschrieben. 1958 verkaufte die Gewerkschaft sämtliche Grundstücke an diverse neue Eigentümer. In der Zeit von 1949 - 1963 gab es zwar insgesamt 4 Adressverzeichnisse für Silschede, in denen auch die Bewohner dieser Häuser verzeichnet sind. Diese enthalten aber bezüglich der Zechengebäude nicht nur zahlreiche Fehler, sondern es herrscht ein heilloses Durcheinander, da sich Hausnummern änderten, Umzüge zwischen den Häusern stattfanden und mehrere Häuser die gleiche Nummer trugen. Hilfestellung leistete an dieser Stelle Herr Dietmar Elsner, der aus seiner Erinnerung die meisten Bewohner zuordnen konnte. Eventuell noch vorhandene Fehler lassen sich vielleicht durch Rückmeldungen der geneigten Leser korrigieren.

3. Wohnsiedlung

Nachdem das Gelände lange brach lag, wurde um 1990 auf der ehemaligen Trasse die neue Straße „Auf dem Hövel“ angelegt und in den folgenden Jahren bebaut.

Häuser an dieser Straße

Hausnr.Name
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