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Quelle: H. P. Dabruck

Der Gräfingholt - Stammhaus der Kalthoff gnt. Gräfingholt (1978)

Historische Namen und Adressen

JahrName/Hausnummer
 Gräfingholt
181260
188478
1961Haßlinghauser Straße 125

Geschichte und Bewohner

Wer heute von Gevelsberg über die Wittener Straße nach Silschede fährt, kann etwa auf Höhe des Abzweigs Kalthöferholz auf der rechten Seite, etwas verdeckt im Wald liegend, ein einsames Haus sehen. Die Ursprünge dieses Anwesens – dem Gräfingholt – gehen bis 1486 zurück, als im Schatzbuch der Grafschaft Mark der „Hynrich Grevinholt“ als einer von 15 Silscheder Bauern erwähnt wird.

Das Haus liegt etwas oberhalb des Krabbenheider Bachs. Solche erhöhten Plätze nannte man früher „Brink“ (Namensgeber zahlreicher Brinkmanns); beim Gräfingholt hieß er der „Schrade Brinck“.

Wir finden den Hof 1620 bis 1645 in den Steuerlisten wieder: nach den zu zahlenden Abgaben gehörte der Hof zu den ärmsten in Silschede. Jasper Gräfingholt hatte ihn von Gut Rocholz gepachtet; 1645 betrug die Pacht 1 Malterscheid Hafer, 9 ½ Reichstaler und 10 Tage Arbeit. Der Hof bestand aus etwas Land für Getreide und einer kleinen Wiese mit 2 Kühen darauf, 4 Rindern, 2 Kälbern und 2 Ferkeln.

Jaspers Tochter Anna heiratete Hermann Kalthoff, Sohn des Jasper Kalthoff, der damals den größten Hof in Silschede besaß (Eichholzstr. 408; auf der dort gezeigten Karte ist auch der Gräfingholt eingezeichnet). Da Hermanns älterer Bruder Peter das elterliche Gut übernahm, zog Hermann zu seiner Frau auf den Gräfingholt; er wurde Stammvater der zahlreichen „Kalthoff gnt. Gräfingholt“. Im Laufe des 19. Jahrhunderts ließen die Nachfahren den Zusatz wieder weg und nannten sich wieder nur „Kalthoff“.

Hermanns Tochter Anna Catharina hatte einen unehelichen Sohn, Caspar Jürgen, den nach ihrem frühen Tod ihr Bruder Jürgen mit seiner Frau adoptierte, obwohl sie selbst 6 eigene Kinder hatten. Caspar Jürgens Tochter heiratete ihren Vetter Peter Caspar und zog mit ihm zum Bröking nach Berge („Bräukingshäuschen“). Zu ihren Nachfahren gehörte auch der Schlossfabrikant Julius Kalthoff.

Wer sich für die weitere Stammfolge der Kalthoff gnt. Gräfingholt interessiert, sei auf das Ortsfamilienbuch Silschede/Asbeck verwiesen, das auch viele der nicht in Silschede verbliebenen Mitglieder der Sippe Kalthoff enthält.

um 1650

(1)
Jasper Gräfingholt ⚭ Christina NN

ca. 1650-1690

Wennemar Gräfingholt ↓1

⚭ 1690 Anna Maria Rincke * Bruchhausen

ca. 1660-1707

(2)
Anna Gräfingholt ↓1 * um 1660

⚭ 1686 Hermann Kalthoff (nach der Heirat „Graevingholtz“), * um 1650

1702-76

(3)
Joh. Jürgen Kalthoff gnt. Gräfingholt ↓2 * 1702 † 1770, war 27 J. lang Soldat

⚭ Anna Clara Stolte * 1705 † 1776

1705-45

(4)
Anna Cath. Kalthoff gnt. Gräfingholt ↓2 * 1705 † 1745

⚯ Arnold Dahlhaus

1736-93

(5)
Caspar Jürgen Kalthoff gnt. Gräfingholt ↓4, adoptiert von (3), * 1736 † 1793

⚭-1 1774 Sibilla Cath. Reese gnt. Buschey * 1759

⚭-2 1799 Joh. Jürgen Lietmann

Das Haus blieb offenbar im Besitz der Familie Kalthoff, denn sie tauchte immer wieder im Zusammenhang mit den Mietern auf, die in der Folgezeit im Haus wohnten: zwei Kalthoffs sind Zeugen bei der Taufe von Friederika Grave, Tochter des Schreiners und Zimmermanns Christian Grave, der aus Müllenbach im Oberbergischen nach Silschede gekommen war und zuvor als „Einlieger“ bei Berenbruch und auf der Howahr gelebt hatte, und Friedr. August Kalthoff, Urenkel des Caspar Jürgen, heiratete 1861 die Tochter von Henrich Peter Linden (7).

1812-18

(6)
Christian Grave * 1779 Marienheide † 1832, Schreiner u. Zimmermann

⚭ 1802 Maria Cath. Scharloh * 1780 † 1867

1830-35

(7)
Henrich Peter Linden ↓8 * 1789, Schreiner u. Zimmermann

⚭ Kath. Maria Heringhaus

1836

(8)
Joh. Peter Josef Linden * Späinghausen, Amt Gimborn-Neustadt

⚭ 1781 Cath. Elisabeth Trippler gnt. Blesse * 1762 † 1836

1762-1800 im Blessenhaus<, 1803 in der Schlage

Um 1845 fand der Bergmann Friedr. Wilhelm Hochstrate, der vorher in Silschede und Grundschöttel wohnte, hier endlich eine dauerhafte Bleibe. Bei seinem Sterbeeintrag ist im Kirchenbuch vermerkt: „Er machte die Befreiungskriege [1813-1815, Anm. des Verf.] mit und erhielt einen Schuss durch das Ohr“. Seine Nachfahren wohnen noch heute in dem Haus.

1847-83

(1)
Friedr. Wilhelm Hochstrate * 1781 † 1866, Bergmann

⚭ 1821 Anna Cath. Maria Friederike Isken * 1800 Grundschöttel † 1883

1847-90

(2)
Friedr. Wilhelm Hochstrate ↓1 * 1825 † 1890, Bergmann

⚭ 1854 Maria Cath. Langewiesche * 1827 † 1880

1859-1945

(3)
Gustav Hochstrate ↓2 * 1859 † 1945, Bergmann

⚭ Laura Hagebölling * 1862 Volmarstein † 1901

1847-1868

(4)
Wilhelm August Hochstrate ↓1 * 1843 Grundschöttel † 1915, Bergmann

⚭ 1868 Theodora Wortmann * 1848 Voerde † 1912

1884 Im Kalthöferholz 31

1901-73

(5)
Laura Hochstrate ↓3 * 1901 † 1973

⚭ 1930 Wilhelm Weber * 1903 Berge † 1965, Ofenarbeiter, Schmied, Landwirt

1931-2016

(6)
Edelgard Weber ↓5 * 1931 † 2016

⚭ Friedhelm Grebe * 1930 † 2011, Dreher

1956

Stefan Jendrezyk, kfm. Angestellter

1974

Luise Joh. Maßmann * 1897 † 1985

⚭ 1920 Paul Ruwwe * 1896 † 1966, Former

1965 Eichholzstr. 305
Laura Weber

1974-2022

Friedrich Weber

1979

Richard Weber

1979-2016

Ricarda Grebe ↓6

1979-2022

Elvira Grebe

Letzte Änderung: 08.11.2024

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