Die Grundstücke Brandteich 64 und 70 gehörten als Kotten „Im Nieland (Neuenlande)“ zum ehemaligen Kaltenhof. Eine Zeit lang wohnte die Familie Näscher von den angrenzenden „Büschen“ in Asbeck (heute Neuenlander Str. 1) hier; allerdings wird sie nach 1811 nicht mehr erwähnt. Joh. Friedr. Peter Näscher (2) hatte „Fehler am Fuß und im Gesicht“ und war „dienstunfähig“, d. h. nicht für den Militäreinsatz geeignet.
Historische Namen und Adressen
Jahr | Name/Hausnummer |
---|---|
Kotten "Am Nieland" | |
1811 | 58 |
1884 | 68 |
1961 | Schulweg 70 |
Geschichte und Bewohner
1767-1822
1779-1822
1822
Bei der Parzellierung des Kaltenhofs in den 1870er Jahren kaufte der Bergmann Friedrich Heiermann aus Asbeck den Kotten und das umliegende Land von den Geschwistern Kalthoff. Seine Tochter Rosa heiratete Ernst Weustenfeld (1) und baute mit ihm ein neues Haus oberhalb des alten Kottens (Brandteich 64).
Als ab 1910 die Bahnstrecke Gevelsberg-Witten gebaut wurde, benötigte man italienische Mineure als Experten für den langen und gebogenen Tunnel von Asbeck nach Albringhausen. Dazu gehörte auch Luigi Zanotelli. Während etliche seiner Landsleute wieder in die Heimat zurückkehrten, blieb Zanotelli hier, wohnte zunächst am Brandteich Nr. 70, später in Nr. 64 und danach in Asbeck.
1884-1916
1905-15
⚭ 1896 Ernst Weustenfeld * 1859 † 1934, Bergmann
⌂ 1928 Brandteich 641909
1922
1922-36
1922-38, 1951
1925-38, 1951
1928-30
1933
1956
1956-60
1960-63
Um 1964 kaufte der Ingenieur Friedrich Kaiser den alten Kotten von Hugo Oesterling, riss das Gebäude bis auf den Keller ab und ersetzte es durch einen Neubau.
Das Haus steht nur 30 m oberhalb der ehemaligen Bahnstrecke Gevelsberg-Witten, die noch bis 1978 in Betrieb war. So blieb es nicht aus, dass die Kinder der Familie Kaiser ihren Fußball des öfteren von den Schienen holen mussten. Um 1973 passierte es sogar, dass zwei oder drei Kühe durch die Hecke auf die Bahngleise stürzten und vom Zug überfahren wurden. Aber die Nähe zur Bahnstrecke hatte auch Vorteile: so konnte man von Gevelsberg aus – durch den Klosterholztunnel – auch schon mal zu Fuß nach Hause laufen.
In den 1980er Jahre wurde das Haus um einen Anbau sowie um eine Garage mit Werkstatt ergänzt. Bei den Erdarbeiten kam eine alte Münze zum Vorschein, die sich als "10 Goldtaler Sachsen 1795", geprägt vom Kurfürsten und späteren König Friedrich August I. (der "Gerechte") herausstellte. Wer diese Münze damals verloren (oder vor Räubern versteckt?) hat, wird man wohl nie mehr erfahren.
Friedrich Kaiser zog mit seiner Frau in einen weiteren, um 2000 errichteten Anbau; das Haus wird heute von der Familie ihres Sohns Dietmar bewohnt.
1967-2005
⚭ Christel Böttcher † 2006
1967-82
1967-87
1970-2021
⚭ Sylvia Pranschke
Letzte Änderung: 08.11.2024
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